Bellende Teufel
Silke | 4. April 2012 | 09:22Lang ist die Liste der Sonderbarkeiten auf dieser Insel. Definitiv dazugehören tut der “Tasmanian Devil”, ein ziemlich bedrohtes (sowohl vom “natürlichen” Aussterben durch eine kuriose übertragbare Krankheit, die als widerlich wuchernder Gesichtstumor zu einem grausamen Tod führt; wie auch durch die immerwährende Bedrohung durch Autofahrer) minihundeähnliches Tier, welches mit einem schwarzen Fell samt weißem Brustband auffällig ausgestattet daherkommt.
[Anm.: Bitte entschuldigt Silkes kurzen Rückfall in ihr studiuminduziertes Schachtelsatzsyndrom!]
Allerdings kommt er nur noch in einigen wenigen Gebieten der kleinen Insel vor, hat es aber trotzdem zu so etwas wie der tierischen Nationalikone gebracht. Eines abends, als wir in die Dämmerung hineinfuhren, huschten dann in einem potentiellen Devil-Gebiet zweimal hintereinander schwarze Schatten über die Straße, in denen wir meinen, einen der kleinen Teufel erkannt zu haben. Richtig sicher sein konnten wir uns jedoch nur bei einem Exemplar- ein Jungtier, welches (relativ frisch, wie an der noch nicht versickerten Blutlache unschwer zu erkennen war) tot am Straßenrand lag. Mal wieder ein Verkehrsopfer- wie unzählige auf den Straßen Tasmaniens. Was nicht weiter verwunderlich ist. Eigentlich sollen Dämmerungs- und Nachtfahrten nach Möglichkeit vermieden werden, da der Hauptteil des local Wildlife nachtaktiv ist. Und wenn sich eine Fahrt nicht vermeiden lässt, soll man doch mit langsamer angepasster Geschwindigkeit fahren. Das scheint viele kaum zu stören. Die meisten Leute kacheln mit Rekordtempo durch die Kurven und fahren ziemlich rücksichtslose Überholmanöver, bei welchen man sich wundert, dass nicht nur tote Kängurus am Straßenrand liegen, sondern nicht noch mehr Autowracks…