Inkahauptstadt Cuzco
Silke | 9. September 2011 | 17:44Die inmitten der Anden gelegene ehemalige Inkastadt Cuzco ist hoch (3500mnn), touristisch (an jeder Ecke der Plaza de Armas bekommt man als Tourist Alpakapullover, Zeichnungen, Massagen oder Restaurantsangebote vorgebetet) und voller Widersprüche.
An jeder Ecke häufen sich hier die Kontraste: kolonialer Wohlstand, touristische Vermarktung, arme Campesinos, die bettelnd die Hände hervorrecken, farbenfrohe Handwerksmärkte, wo Frauen in traditioneller Gewandung Webarbeiten herstellen und formal gekleidete Anzugtypen, stolzer Patriotismus, der sich in übergroßen Sprüchen an den Berghängen wiederspiegelt und so weiter…
Bei einem Rundgang durch die historische Altstadt finden sich immer wieder Überreste alter Inkafundamente, auf die die neuen Häuser einfach aufgepfropft wurden. In den Gassen wurden teilweise wieder alte Inkagehsteige freigelegt und das besondere Highlight ist die große, gut erhaltene Inkamauer nahe der Plaza, wo unzälige Touristen täglich den zwölfeckigen Stein bewundern. Wir sind da natürlich keine Ausnahme, wenn wir auch davon absehen, uns zusammen mit dem dort bereitstehenden, als Inkaherrscher verkleideten, Peruaner ablichten zu lassen. Trotz des Menschenauflaufes in dieser Gasse ist es faszinierend sich vorzustellen, wie die Steinmetze eine dermaßen präzise Arbeit abliefern konnten. Jeder Stein passt perfekt in den anderen, in die Fugen bekäme man keine Rasierklinge. Findige Leute erkennen in den Steinanordnungen sogar Figuren, wie die Serpiente (Schlange) oder den Puma, welche interessierten Touristen gegen ein kleines Trinkgeld gerne gezeigt werden.
Nachdem es so viel zu sehen gab, ist Stephan besonders froh, seine “Churro-Energie” wieder auftanken zu können. An dem Fettgebäck, welches heiß gegessen und in Zucker gewälzt wird, hat er seit Peru einen Narren gefressen. Aber lecker die Dinger schon. Damit´s besser rutscht, folgt dann noch ein frischgepresster Orangensaft. Diese simple, aber effektive Press-Apparatur steht schon fest auf unserer “To-Buy-List”, wenn wir wieder in Deutschland sind. Fehlt nur noch eine unerschöpfliche, ganzjährige Quelle leckerer Saftorangen…
Zurück im Hotel erfreuen wir uns dann an einer Dusche! Wichtig ist nur, sich immer schön auf die Gummiflipflops zu stellen und ja nie die Armatur anfassen, solange der Elektroheater an ist – sonst britzelts. Jeder deutsche Elektriker hätte seine helle Freude…