Eine Bootsfahrt die ist lustig
Stephan | 1. Mai 2012 | 05:35Heute steht eines der touristischen Highlights hier in der Umgebung von Ninh Binh an. Die Gegend hier wird auch als “trockene Halongbucht” bezeichnet, da aus den Reisfeldern immer wieder Karstfelsen aufragen. Viele Leute fahren nach Tam Coc, wo man in einem kleinen Boot den Fluß entlang gerudert wird, durch besagte Reisfelder und auch durch 3 Höhlen, welche der Fluß in die Berge geschnitten hat.
Nun ist diese Tour ziemlich bekannt, und es hat sich mittlerweile eine unschöne Kultur der Touristenabzocke entwickelt: aggressive fahrende Händler und Tipp-gierige Ruderer, welche wohl auch gerne mal 100m vor Ende der Fahrt das Ruder aus der Hand legen.
Da kommt uns der Tipp eines Australiers, den wir beim Abendessen am Bahnhof treffen, ganz recht, das Thrang An eine Alternative zu diesem Trubel sein soll. Also morgens nach der obligatorischen Nudelsuppe frisch aufs Moped gehüpft, und ab die Post. Diesmal finden wir die Stelle auf Anhieb. Und hey, es sind nur gefühlte 10000 Chinesen/Koreaner, generell Asiaten dort. Aber nicht ein Europäer. Schonmal ein gutes Zeichen. Nach ein wenig verhandeln und heimlicher Info eines Lokals müssen wir mal nicht den Touri-Preis für parken bezahlen. Bootsticket kaufen, und ein wenig später sitzen wir zusammen mit 2 Jungs aus Hanoi im Boot (in anderen Booten sitzen bis zu 7 Leute, also haben wir es wohl noch gut getroffen).
Ich hatte mir das ganze zwar etwas weniger belebt vorgestellt, aber alles ist ruhig und friedlich, und so lehnen wir uns zurück und genießen die Fahrt durch die Landschaft. Was uns am meisten gefällt ist, das es endlich mal keine Verkehrsgeräusche und kein nerviges und lautes Gehupe gibt.
Das erste kleine Highlight ist dann auch gleich mal der Ruderer nebenan, welcher seine Ladung Touris souverän mit den Füßen voranbringt (siehe Video auf YouTube). Imposant. Wir sehen dann sogar noch mehrere, welche auf die Fußtechnik umgestiegen sind.
Insgesamt fahren wir gute 2 Stunden, bis wir nach diversen Höhlen und einem kleinen Landgang in der mittlerweile ziemlich heiß brennenden Sonne wieder am Steg anlegen. Hier liegen jede Menge Boote, und mit ein bißchen Übersetzung durch die Hanoier bekommen wir heraus, das jeder Bootsführer nur einmal am Tag fährt, da es insgesamt knapp 1000 Boote gibt!
Nach der Fahrt gönnen wir uns erst mal einen eisgekühlten Zuckerrohrsaft, und schauen den Piranha-Goldfischen beim Training zu. Danach geht es weiter (wir haben jetzt endlich verlässliche Richtungsinfos bekommen) nach Hoa Lu, der “Ancient Capital”.