Totalschaden- gestrandet in Nelson
Silke | 15. Januar 2012 | 16:25An unmotiviertes Geblinke, unvorhergesehenes losgehen der Alarmanlage und auch die ruckelnde Batterie (immer schön lange vorglühen lassen), hatten wir uns mittlerweile gewöhnt. Aber dass es die letzten 50 km werden würden, die wir mit unserem Toyota zurücklegen würden, damit hatten wir nicht gerechnet, als wir morgens um 6.00 a.m. von der bluebridge Fähre fuhren,die uns nicht nur eine kurze Nacht (Abfahrt um 2.30 a.m. in Wellington) beschert, sondern uns auch nacht Picton auf die Südinsel gebracht hat. Ziemlich übermüdet schlafen wir noch zwei Stunden am Straßenrand in Hafennähe, frühstücken dann Toast (ach nein: BROT) und Kaffee im Park und machen uns Richtung Nelson auf, von wo aus wir dann weiter in Richtung des nördlich gelegenen Abel Tasman National Park zum Trekken und zum Klettern nach Paynes Ford fahren wollten. Ca. 5 km vor Nelson fängt auf einmal an im Display die Öl-Lampe zu blinken. Aus Fahrschulzeiten schleicht sich eine Warnung meines Fahrlehrers durch die Windungen meines Gehirns an die Oberfläche des Bewußtseins und ich diskutiere mit Stephan, ob das Blinken „absolut sofort anhalten“, „an der nächsten Tanke anhalten“ oder “ zur nächsten Werkstatt fahren“ heißt. Die Entscheidung wird uns fast unmittelbar abgenommen, den auf einmal reagiert das Gaspedal nicht mehr und ich lasse den Wagen auf dem Seitenstreifen ausrollen. Ein Blick in den Rückspiegel, der schwarze Qualmwolken von hinten aufsteigend zeigt, verheißt nichts Gutes. Stephan versucht ein anderes Fahrzeug anzuhalten, um die Nummer eines Abschleppdienstes herauszubekommen, während ich neben dem Fahrzeug stehend, auf einmal registriere, wie der Wagen zu zischen und zu dampfen beginnt. Schwarzer Qualm. Brodel. Zisch. Ich fange an, unserr Gepäck aus dem Auto zu zerren. Boxen, Kleinteile, Wasserflaschen, die Rucksäcke und die 3kg-Gasflasche (brennt sicher prima) landen verstreut im Gras.
Mittlerweile hat immerhin ein Wagen der neuseeländischen Pest-Control (das sind die, die die Opossums um die Ecke bringen) angehalten, und ruft bei einer Toyota-Werkstatt an (der AA, das Pendant zum deutschen ADAC, kümmert sich leider nur um Mitglieder…). Die Jungs schleppen uns 20 Minuten später nach Nelson ab und brauchen in der Werkstatt leider nur weitere 10 Minuten, um unserem Auto das Todesurteil auszusprechen. Totalschaden. Toll. Und jetzt? 3000 Dollar in den Wind geschossen. Überflüssig zu erwähnen, dass wir natürlich vor Abfahrt in Picton den Tank nochmal bis zum Anschlag vollgetankt hatten. Volle Breitseite also. Zum Glück sind die Jungs in der Werkstatt sehr hilfsbreit. Einer fährt uns zu einem nahen Autohändler, der allerdings nichts im Hof hat, was für uns in Frage kommt. Der will uns aber morgen früh zu einem anderen fahren, der evtl. einen Van hat. Dann fährt er uns zu unserem Wrack zurück und wir sortieren das Wichtigste in die Rucksäcke. Ein anderer Toyota-Mitarbeiter fährt uns zu einem Backpacker Hostal, wo wir dann in einem Dorm Room die Nacht verbringen werden. Mal sehen, wie es morgen weitergeht.
Jetzt sitzen wir erstmal bei Mc Donald und lecken bei Free WiFi (wofür sie im Hostal nämlich extra berechnen, genauso wie für Handtücher und Storage und überhaupt alles…) und Cappucino unsere Wunden.
Umfassende Anteilnahme, Trost und Mitleidsbezeugungen erwünscht…..
So ein Mist! Ihr konnet nicht wissen, was in dem Auto für Macken drinstecken. Gut, dass ihr heil rausgekommen seid und alle Sachen ebenso. Nun wünsche ich euch, dass ihr das richtige Fortbewegungsgefährt findet. Gabi hat ja schon einige Vorschläge gemacht. Papa und ich fühlen mit euch. Also – ein paar ordnungsgemäße Milchkaffee, und dann neu schauen.
Liebe Grüße aus der Wolfebütteler Heimat von Heidi
Das ist natürlich mehr als ärgerlich! Aber Kopf hoch – Ihr schafft das schon. Sicher steht irgendwo hinter einer Ecke genau d a s Auto für Euch! Und den Sprit zutschelt Ihr einfach um, vorausgesetzt, Ihr habt wieder einen Diesel. Also viel Glück und trotzdem viel Spaß im Abel Tasman NP. Versucht’s mal mit See-Kajak, wenn es das Wetter erlaubt. Man kann auch trekken und sich für den Rückweg per Wassertaxi Kajak’s an einen abgemachten Treffpunkt bringen lassen oder sich einer Gruppe anschließen (die bringen dann das Kajak für Euch gleich mit.
Liebe Grüße von zu Hause