Fluten, Fluchen, Fluken
Silke | 25. Juli 2011 | 21:35Der eigentliche Grund nach Puerto Lopez zu kommen, waren für uns ja nicht die unzähligen hippiemäßig angehauchten und mit donnernden Boxen ausgestatteten Strandbars (auch wenn die frischen Batidos, frische Fruchtmilchshakes, zugegebenermaßen nicht die schlechtesten sind), sondern die einmalige Gelegenheit, auf Whale-Watching-Tour zu gehen. So kletterten wir heute morgen mit 14 anderen Touris, fast alle Ecuadorianer, in eine Nußschale von Boot und fuhren auf den Pazifik hinaus. Zusammen mit uns starteten noch etwa acht andere Schnellboote, dementsprechend war die Tour auch kein „wir dümpeln in einer Bucht und beobachten die herumschwimmenden Wale“-Trip, sondern mutete (leider) eher einer Verfolgungsjagt an. Zwar war auf jedem Boot ein offizieller Guide vom Nationalpark anwesend, aber ehrlich gesagt, taten mir die Viecher fast etwas leid. Vor der Tour wurden uns „cien por siento seguridad“ (100% Sicherheit, Wale zu sehen) versprochen, also hefteten sich die Boote an die Spuren der Tiere, sobald irgendwo eine Blasfontäne zu sehen war. Das dauerte allerdings eine ganze Weile. In der Zwischenzeit war gut die Hälfte der Bootsinsassen munter am Kot***, da der Kapitän fröhlich im rechten Winkel über die Dünung hinwegbretterte, so dass das Boot recht häufig unsanft auf einem Wellenberg landete. Eine ganze Weile lang zeigte sich keiner der arktischen Giganten, die die warmen Gewässer vor Ecuadors Küste aufsuchen, um hier zu balzen, sich zu paaren und Junge zu bekommen. Nach gut 70 Minuten „Achterbahnfahrt“ schwamm dann der erste Buckelwal an unserem Boot vorbei. Zügig glitt der mächtige Körper in geschmeidigem auf und ab an der Längsseite vorbei. Natürlich war die Aufforderung des Guides, sitzenzubleiben um die Stabilität des Bootes zu gewährleisten, schnell vergessen. Eine Weile später sahen wir etwas weiter entfernt noch einige Tiere springen. Leider nicht ganz so nah, wie ich mir erhofft hatte- aber meine Erwartungslatte hängt bei Natur- und Tierbeobachtungen halt auch meistens ziemlich (zu?!) hoch. Aber zum Glück sahen wir noch zweimal Tiere in der Nähe des Bootes, die sich zum Tauchen weiter aus dem Wasser hoben und beim Abtauchen ihre Fluke aus dem Wasser hoben. Das Klischeebild schlechthin- aber trotzdem toll. Nachdem alle die versprochenen Wale gesehen hatten, entspannte sich die Stimmung an Bord, die meisten Mitreisenden hingen zwar ziemlich schwach auf den Bänken (Stephan hatte sich vorsorglich und in weiser Voraussicht nach der Galapagoserfahrung mit Mareol gedopt), aber nach dem Obstsnack ging es dann, wieder reich mit neuen Eindrücken und Gleichgewichtsstörungen versorgt, an Land.
Hi ihr zwei,
klasse! So ne Bootstour ist schon was feines, v.a. wenn ordentlich Seegang herrscht. Und gut, dass ihr so tolle Kameras dabei habt, dann konntet ihr auch ziemlich nah ran-zoomen, oder? Alex und ich sind gerade wieder aus Irland zurück. Und da wir leider außer Quallen gar kein Meereslebewesen gesehen haben, gehts morgen ins Sealife 😉
Liebe Grüße!
Anita